117.
Volkserhebungen in auerdeutschen Lndern.
37
Knigs. Meine Zeit in Unruhe, meine Hoffnung in Gott." Die letzte Ruhesttte fand er neben seiner Luise im Charlottenburger Mausoleum.
Nie war der Staat in grerer Not gewesen als unter seiner Regierung, nie hatte er sich mit solcher Kraft wieder emporgearbeitet.
117. Volkserhebungen in auerdeutschen Lndern.
Kriegerische Verwicklungen unter den Hauptmchten wurden durch das Zusammenhalten der Heiligen Allianz, namentlich durch das freund-schaftliche Verhltnis zwischen sterreich, Preußen und Rußland ver-mieden. Dagegen riefen die nationalen und freiheitlichen Bestrebungen in mehreren Lndern bewaffnete Volkserhebungen hervor.
1. Der Befreiungskampf der Griechen, 18211829. Zuerst erreichte der nationale Gedanke sein Ziel in Griechenland. Die Griechen, von jeher kluge Handelsleute, waren unter der im allgemeinen nicht harten trkischen Herrschaft wohlhabend geworden, und die westeuropische Bil-dung war ihnen nicht fremd geblieben. Schiller in Jena weckte in seinen griechischen Zuhrern das Verstndnis fr die Zeit des Leonidas und Themistokles und damit die Begeisterung fr ihr Vaterland. Es ent-stand ein Bund, der sich die Befreiung Griechenlands zur Aufgabe machte und weite Verbreitung fand. Das Haupt des Bundes war der Fürst Alexander Ipsilanti, ein Offizier in russischen Diensten.
Im Vertrauen ans die Hilfe des Zaren Alexander erregte er 1821 1821. in der Moldau einen Aufstand gegen die Trken. Aber der Zar blieb teilnahmlos, die heilige Schar", die Ipsilanti gebildet hatte, wurde auf-gerieben, und er selber floh nach Ungarn, wo er gefangen gehalten wurde.
Ein allgemeiner Aufstand der Griechen war die Folge. Sie kmpften mit groer Tapferkeit und erhielten aus allen Lndern Europas Unter-sttzung durch Freiwillige (unter denen auch der englische Dichter Lord Byron war). Aber ihnen fehlte eine einheitliche Leitung und militrische Ausbildung. Nach dem Falle der heldenmtig verteidigten Festung Missolunghi war ihre Lage hoffnungslos.
Da vereinigte sich England mit Frankreich und Rußland (wo 1825 Nikolaus I. den Thron bestiegen hatte), um den Griechen zu helfen,
trotz Metternichs Gegenbemhungen, der auch hier alles beim alten lassen wollte. Die vereinigte Flotte der drei Mchte und ein von Norden ein-rckendes russisches Landheer besiegten die Trken, und der Sultan sah sich 1829 im Frieden zu Adrianopel gezwungen, die Griechen frei- 1829. zugeben.
1832 setzten die Mchte Otto von Bayern, einen Sohn Ludwigs I., 1832. der sich als Griechenfreund hervorgetan hatte, als König ein. Nur lang-sam wich unter seiner Regierung die Verwilderung und Verwstung, die'
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Extrahierte Ortsnamen: Charlottenburger_Mausoleum Griechenland Jena Ungarn Europas England Frankreich
42
Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs.
schtteln. Der Aufstand begann in der Moldau unter Fhrung des Fürsten Alexander Ipsilanti. Zwar wurde dieser von den Trken der die sterreichische Grenze gedrngt und von den sterreichern verhastet und lange gefangen gehalten; aber jetzt brach die Erhebung im eigentlichen Griechenland aus. Sie wurde von den Gebildeten in ganz Europa mit Begeisterung begrt. Unter den deutschen Philhellenen" ragte König Ludwig I. von Bayern hervor; man brachte Geld sr die Griechen zusammen. Dichter verherrlichten sie, und Freiwillige schlssen sich ihren Scharen an; zu diesen gehrte auch der groe englische Dichter Lord Byron, der in Griechenland gestorben ist. Dennoch htten die Griechen, seit der Sultan den klugen und mchtigen Vizeknig von gypten Mehemedalizu Hilse gerufen und dieser seinen Stiefsohn Ibrahim Pascha mit einem Heer und einer Flotte hinbergesandt hatte, ihren Gegnern nicht zu widerstehen vermocht. Aber im Jahre 1827 mischten sich England, Rußland und Frankreich in den Kampf, und eine vereinigte Flotte dieser Mchte vernichtete die gyptisch-trkische Flotte in der Bucht von N a v a r i n o, an der sdwestlichen Ecke des Peloponnes.
Auf diese Schlacht erfolgte die Kriegserklrung des Kaisers N i k o -l a u s I. von Rußland, der im Jahre 1825 seinem Bruder Alexander 1. Mkischer auf Throne gefolgt war, an die Trkei; das Ergebnis des r u s s i s ch -Krieg, trkischen Krieges (18281829) war die Grndung eines Knig-reichs Griechenland.
36. Die Julirevolution in Frankreich. 1830. "Bon noch grerer geschichtlicher Bedeutung war es, da in Frankreich das Regiment der Bourbonen gestrzt wurde. Schon unter Ludwig Xviii. waren die Gegenstze zwischen der liberalen Partei", welche die Befugnisse der Volksvertretung und die persnlichen Rechte des einzelnen Brgers mg-lichst auszudehnen bestrebt war, und der gegnerischen, reaktionren" Partei immer schrfer geworden; noch schlimmer wurde dies Verhltnis revowtwnunter seinem Bruder und Nachfolger Karl X. Als dieser im Juli 1830 1830. eine Reihe von Ordonnanzen" erlie, durch die er ungesetzlicherweise wesentliche Bestimmungen der Verfassung abnderte, entstand in Paris ein Straenaufstand, und eine provisorische Regierung wurde eingesetzt. Wenige Wochen, nachdem die franzsischen Truppen Algier erobert hatten, mute Karl X. dem Thron entsagen. Er begab sich nach England. Zum König der Franzosen" aber wurde der einer Nebenlinie der Bour-bonen entstammende Herzog von Orleans, Louis Philipp, gewhlt. Er suchte als Brgerknig" zu regieren, hatte aber zwischen den streiten-den Parteien eine schwierige Stellung.
V
^jjur
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Iv Die Revolutionszeit 275
Cypern, Kreta, Chios rc. fortpflanzte. Gräßlich wurde auf beiden Seiten gehaust. Die Hauptstadt von Morea, Tripolitza, wurde von den Griechen erstürmt, und 8000 Türken, auch Weiber und Kinder, hingeschlachtet. Wiederholt von mächtigen Heeren bedrängt, wußten die Griechen sich doch durchzuwinden. Allein sie verbluteten sich nicht blos im Kampfe gegen die Glaubensfeinde, sondern auch durch schmähliche Parteizwiste. Als dann der ägyptische Puscha Muhammed Ali, der seine Kriegsmacht durch französische Offiziere geschult hatte, sie unter seinem Sohne nach Griechenland entsandte 1825, erreichte die Noth den höchsten Grad. Der milde Zar Alexander aber, gepeinigt vom Zweifel, ob er seinen Glaubensgenossen belsen oder auch hier, wie Metternich that, der Revolution entgegentreten solle, starb plötzlich.
Nun bestieg der stolze, durchgreifende Nikolaus I. (1825—55) den russischen Thron, nachdem er einen Aufstand verschworener Offiziere niedergeworfen hatte. Während er mit den Persern zu kämpfen hatte (1826), berieth er sich mit England und Frankreich, wie den Griechen zu helfen wäre; und diese drei Schutzmächte entsandten ihre Flotten, den Verwüstungen des Aegypters Einhalt zu thuu. Wie die vereinte Flotte unter Codring-ton in den Hafen von Navarin einfahren wollte, entspann sich ein Kampf (20. Oct. 1827), in welchem die türkisch-ägyptische Seemacht vernichtet wurde. Darüber brauste der Sultan so auf, daß ihm Rußland den Krieg erklärte. Uud da dieser Mahmud Ii., um fein Heer europäisch zu orgauisireu, kaum erst 1826 die alte Garde der Janitscharen hatte zusammenschießen lassen, fehlte es ihm nun an alten und neuen Soldaten im entscheidenden Augenblick. Die russischen Heere drangen bis Adrianopel und Erzerum vor; am ersteren Orte wurde 1829 der Friede geschlossen, der den Rnssen Ostarmenien und den Griechen die Freiheit gab. Als König schenkte mein ihnen den bayrischen Prinzen Otto (1832—62), der sein Möglichstes that, das grauenhaft verödete Land zu heben,
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Extrahierte Personennamen: Morea Puscha_Muhammed_Ali Muhammed Alexander Alexander Metternich Nikolaus_I. Otto
Extrahierte Ortsnamen: Cypern Kreta Chios Griechenland England Frankreich
Deutschland.
143
Im Jahre 1821 stellte sich Alexander Apfilanti an die Spitze Ymanti. eines Ausstandes in der Moldau und Walachei; er wurde jedoch von den Trken geschlagen und rettete sich nach sterreich, wo man ihn ge-sangensetzte.
Bald daraus erhoben sich die Mainoten in Morea. Als die Mainoten. Trken in ihrem Reiche die Griechen grausam verfolgten, erweckte die Sache der Unterdrckten in ganz Europa die grte Teilnahme, und die gebildete Jugend, von Schwrmerei fr die Herrlichkeit des alten Griechen-land erfllt, begeisterte sich fr den griechischen Freiheitskampf. Damals dichtete Wilhelm Mller seine Griechenlieder". Von allen Seiten eilten Freiwillige, Philhellenen", zur Teilnahme am Kampfe herbei; Lord Byron rstete einige Schiffe aus und fhrte sie selbst nach Missolnnghi.
Als aber mit Hilfe des Paschas von gypten und seines Sohnes Bndnis der Ibrahim die Trken den Aufstand in Morea mit grausamer Hrte unter-drckten, schlssen England, Frankreich und Rußland, wo 1825 Nikolaus I. seinem Halbbruder Alexander in der Regierung gefolgt war, im Jahre 1827 ein Bndnis und sandten gemeinsam eine Flotte nach dem Peloponnes; diese vernichtete die trkisch-gyptische Flotte bei Navarino (Oktober 1827). Navarmo.
Hierauf eroberte ein russisches Heer (unter Diebitsch) die Donau- Russisch-tr-srstentmer und berschritt den Balkan, während ein anderes (unterhtoer neg' Paskjewitfch) in Armenien eindrang und Kars und Ersernm nahm. Im Frieden zu Adriauopel trat die Trkei einige Gebiete an Rußland ab. Die Donaufrstentmer erhielten christliche Hospodare (Statthalter) unter trkischer Oberhoheit; die Unabhngigkeit Griechenlands wurde von der Londoner Konferenz ausgesprochen (1830). Zum Könige von Griechenland wurde Prinz Otto von Bayern erwhlt (18321862). Nach seiner ' Vertreibung folgte ihm Georg, ein Prinz aus dem dnischen Hause, als ' 1 2 König. Im Jahre 1863 wurden die Jonischen Inseln griechisch.
87. Deutschland. Whrend in dieser Weise die Pyrenen- und sterreich u. die Balkanhalbinsel von heftigen Kmpfen erfllt wurden und auch in ^reu6m' Italien, namentlich in Neapel, aufstndische Bewegungen stattfanden, blieb die Ruhe in Deutschland damals noch gewahrt. Sie beruhte auf der Einigkeit sterreichs und Preuens, die durch die Wasfengemeinschast in den Befreiungskriegen begrndet worden war und so lange bestand, als die Frage nach einer Neugestaltung des Bundes in den Hintergrund trat.
Sobald diese auftauchte und die Geister lebhaft beschftigte, mute die Nebenbuhlerschaft der beiden Gromchte erwachen und jede fr sich die Vorherrschaft in Deutschland unter Ausschlu oder Unterdrckung der anderen erstreben.
Den im Wiener Kongre erworbenen Besitz zu behaupten und wenn mglich zu vergrern, war das Ziel der Politik des Fürsten Metternich. Metternich. Ernstliche Gefahren fr den Bestand des Staates hatte er weniger von
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Altertum, Mittelalter, Neuzeit
457
den Thermopylen ein türkisches Heer, und mehrere feste Städte fielen in die Hand der Griechen.
Im gebildeten Europa fand die Sache der Griechen lebhaften Anklang; viele junge Leute zogen unter dem Namen der Philhellenen (Griechenfreunde) nach Griechenland, um an dem Kampfe Theil zu nehmen. Der berühmte englische Dichter Lord Byron zeichnete sich unter diesen besonders aus.
Während dessen war die türkische Flotte (April 1822) auf Chios gelandet; die Türken hatten die schöne Insel verwüstet und unter den Bewohnern ein fürchterliches Blutbad angerichtet. Da sammelten die Griechen ihre Flotte, und ihre Brander (Schiffe, die mit brennbaren Stoffen gefüllt, angezündet auf die feindlichen Schiffe getrieben wurden, um sie in Brand zu stecken) sprengten bei Lesbos das türkische Admiralschiff von 130 Kanonen mit dem Kapudan Pascha und 1100 Mann in die Luft.
So währte der Aufstand bis zum Jahre 1825, ohne daß die Türken ihn ersticken konnten. Endlich riefen sie das nach europäischem Muster gebildete ägyptische Heer des Paschas Mehemed Ali zu Hülse. Sein kriegserfahrener Sohn Ibrahim landete auf Morea, verwüstete und unterwarf mit schrecklichem Blutvergießen die Halbinsel und verkaufte die Gefangenen, ohne Unterschied des Alters und Geschlechts, als Sklaven. Im April des Jahres 1826 fiel auch nach langer tapferer Vertheidigung Miffolunghi in seine Hände. Siegreich hatte es der dritten und vierten Belagerung widerstanden — der fünften aber unterlag es. Eine kleine Heldenschaar kämpfte hier Monate lang gegen die feindliche Macht von 25000 Mann Landtruppen und eine ganze Flotte. Der Hunger wüthete in der Stadt; an Ersatz war nicht mehr zu denken. Da verließ am Abend des 22. April der Rest der Vertheidiger, 1800 Bewaffnete, worunter mehrere Frauen in Männertracht, die Festung. Tapfer schlugen sich die Helden mit dem Verluste des Drittheils ihrer Zahl durch das Belagerungsheer durch. Vor der Wuth der ägyptischen Truppen stürzten sich viele Frauen in die Brunnen, in das Meer, oder in die Flammen der brennenden Häuser. Gegen 2000 sprengten sich mit dem Pulvermagazin sammt vielen ihrer Verfolger in die Luft.
Diese Greuelscenen erregten immer größere Erbitterung. Da die Pforte jede Vermittlung der europäischen Mächte ablehnte, so schlossen Rußland, England und Frankreich einen Vertrag, der die Beendigung des Kampfes bezweckte. Die französischen, englischen und russischen Flotten legten sich der ägyptisch-türkischen Flotte bei Navarino am 20. Okt. 1827 gegenüber. Die gegenseitige Erbitterung war groß; aber beide Theile wollten den Schein, als hätten sie die Feindseligkeiten begonnen, vermeiden. Endlich, zu Codrington's (des englischen Admirals) großer Freude, thaten die Türken den ersten Schuß. Im Nu war die Schlacht allgemein.
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Extrahierte Personennamen: Kapudan_Pascha Ibrahim
Extrahierte Ortsnamen: Europa Griechenland Chios Lesbos England Frankreich
144
Alte Geschichte.
erste Entwurf dazu war auf dieses Reiches Ohnmacht und
Zerrüttung berechnet, erlitt aber bey steigendem Kriegsglücke
wesentliche Veränderungen und Erweiterungen. Das Heer
gelangte in 20 Tagen biß Sestos, fand am Hellesponte kei-
nen Widerstand und vertraute, Ruhm- gewohnt und thaten-
durftig, auf seines Führers Geist und Heldenmuth. Nach dem
ersten Siege am Granikus sd. u May 334; Ol. hi, 3]
wurde Kl. Asien bis an den Halys unterworfen; die griechi-
schen Städte erlangten Frcyheit und demokratische Verfas-
sung unter makedonischen Statthaltern. Dennoch war Ale-
pa n d e r ' s Lage sehr zweydeutig; denn Griechen bildeten den
Kern des persischen Heeres, und wäre des Rbobiers Me-
m n 0 n Rarh befolgt worden, so hatte ein Vorspiel zu R 0 p 0-
1 eo n ' s Fall in Rußland gegeben werden können; aber Ar-
sites Beschränktheit siegte ob; Memnon blieb [333] wäh-
rend der verständigen Diversion vor Lesbos und die persische
Seemacht im Hellesponte ward zerstreut. Der durch Beute
und Gefangennehmung der Familie des Dacius glänzende
Sieg bey Jssus sd. 29 Oer. 333] war von Eroberung Sy-
riens, Phönizien's und der anliegenden Länder (ob A. in Je-
rusalem?) begleitet; Tyrus erlag [332] nach jmonoti. Ge-
genwehr; Aegypten unterwarf sich; Alexandria, Handels-
vereinigungspunct des Morgen- und Abendlandes, wurde
bey der kanoprschen Nilmünöung, an der Stelle des Dorfes
Rhakotis oder Non stdec. 332] angelegt und es wurde (ob
aus abentheuerlich-frommer Eitelkeit? oder um der Volks-
meinung willen?) nach dem Tempel des Jupiter Ammon
smarz 331(1 gewallfahrttt. Jezt erst scheint der glückliche
Sieger den Gedanken dee Eroberung des ganzen persischen
Reiches in seinem ganzen Umfange aufgefaßt zu haben und
daher wurden alle noch so günstige und von ergrauten
Staatsmännern umsonst empfolene Friedens-Anträge zurück-
gewiesen. Verstärkungen aus Europa waren inzwischen un-
ter A myntas angekommen; und in der blutigen, bis Zu-
lezt gefahrvollen Schlacht bey Gaugamcla sd. 20 Sept. 331;
Ol. 112, 2 ^, offenbarte sich Makedonische Tapferkeit und
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Extrahierte Personennamen: Ammon
Extrahierte Ortsnamen: Hellesponte Granikus Lesbos Tyrus Alexandria Dorfes
Rhakotis Europa
Heer uncl eine Truppe der Philhellenen eingerichtet, zu der bald begeisterte Freiwillige aus ganz Europa herbeiströmten. Aber gegenseitige Eifersucht der Führer schwächte trotz der heldenmüthigen Tapferkeit Einzelner die Sache der Griechen. Die Türken überfielen mit ihrer Flotte die Insel Chios und ermordeten fast alle Einwohner des blühenden Eilandes. Um diese Unthat zu rächen, fuhren die griechischen Brander mit beispielloser Kühnheit mitten unter die türkische Flotte und sprengten das Admiralschiff in die Luft. Aber obschon die Griechen in einzelnen Seegefechten siegreich waren, so konnten sie sich doch zu Lande nicht im freien Felde behaupten und mussten sich in das feste Missolunghi zurückziehen. Hier eilten ihnen manche freiwillige Streiter zu Hülfe; unter ihnen auch Englands grosser Dichter Lord Byron, den bald nach seiner Ankunft der Tod hinraffte. Lange belagerten die Türken vergeblich die Festung, bis endlich der Sultan Mahmud Ii. durch grosse Versprechungen den fast unabhängigen Pascha Mehrned Ali von Aegypten zu nachdrücklicher Unterstützung bewog. Dieser sandte seinen Sohn Ibrahim, welcher den Griechen bald alle festen Plätze in Morea entriss und Missolunghi auf das engste einschloss. Nur 2000 Mann retteten sich durch einen kühnen Ausfall, die übrigen mussten sich ergeben und wurden schonungslos niedergemacht, 22. April 1826.
2. Die Griechen von den fremden Mächten im Kampfe unterstützt, 1821—29. Da bald darauf auch Athen in die Hände der Türken fiel, so schien der Untergang Griechenlands unvermeidlich. In dieser Noth fanden die Griechen bei den Grossmächten England, Frankreich und Russland Beistand. In England hatte der freisinnige Minister Georg Canning mit seinem Wahlspruche: „Bürgerliche und religiöse Freiheit in der ganzen Welt“ das bisherige System des starren Festhaltens an den Bestimmungen des Wiener Gongresses durchbrochen. In Russland war auf Alexander I. sein thatkräftiger und entschiedener Bruder Nikolaus (1825 —1855) gefolgt. Kaum hatte dieser den Thron bestiegen, als der Schach von Persien Krieg erhob, um einige früher an Russland verlorene Landstriche wieder zu gewinnen. Aber der
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18
lind durch den Beitritt der Inseln Hydra, Spezzia, Psara,
deren Kriegsflotte und reiche Geldmittel Nachdruck erhielt.
Die gehoffte russische Hülfe bleibt aus, da Kaiser Alexander
den Entschluss nicht finden kann; dagegen erfechten die
Griechen im Peloponnes Erfolge (Einnahme von Nauplia
5. Okt.); Zuzug westeuropäischer begeisterter Freiwilliger und
Abenteurer; unter den Griechen selbst Gegensatz der europäisch
(„fränkisch“) gebildeten Führer und der einheimischen Häupt-
linge (Palikaren); ein Congress zu Piada beim alten Epidauros
erklärt 1. Jan. 1822 die Unabhängigkeit des Landes.
2. Griechischer Freiheitskampf 1822—1826. Die Griechen
bleiben zunächst sich selbst überlassen. Der Krieg, mit Grau-
samkeit geführt, zieht sich unter wechselnden Erfolgen hin.
Wachsende Sympathien für die griechische Sache in ganz
Westeuropa (Wilhelm Müller’s Griechenlieder, Lord Byron,
Chateaubriand). Das Philhellenenthum bildet eine der Formen
des erwachenden Freiheitssinnes in den westlichen Ländern.
1822. Landung des würtembergischen Generals Normann
mit 46 westeuropäischen Offizieren. Der mittelbare Verbündete
der Griechen, der rebellische Satrap Ali Pascha von Janina
fällt in türkische, die Akropolis von Athen in griechische Hände;
grauenhafte Verheerung der Insel Chios durch die Türken
unter Kara Ali: völlige Niederlage der Griechen bei Peta in
Westhellas; Zug des Dramali Pascha in den Peloponnes, von
dem man die völlige Niederwerfung des Aufstandes erwartet,
scheitert.
1823—24 ohne entscheidende kriegerische Ereignisse; ver-
gebliche Belagerung von Mesolonghi durch die Türken. Trotz
der Uneinigkeit unter den Griechen, die sich bis zu förm-
lichem Bürgerkrieg steigerte, vermochte die Türkei nicht mit
dem Aufstand in diesen Berglabyrinthen und Inselmeeren fertig
zu werden, und Sultan Mahmud sah sich (1824) genöthigt, die
Hülfe seines mächtigsten Vasallen Mehemed Au von Aegypten
in Anspruch zu nehmen.
1825. Mehemed Alis Adoptivsohn Ibrahim Pascha landet
im Peloponnes, beginnt dort den Vertilgungskrieg; April 1826
fällt Mesolonghi und Griechenland scheint verloren. Inzwischen
aber haben die langen diplomatischen Verhandlungen zu einer
Verständigung zwischen Russland und England, der Grundlage
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Extrahierte Personennamen: Psara Alexander Alexander Nauplia Jan Wilhelm Chateaubriand Ali_Pascha_von_Janina Mahmud Mehemed_Alis_Adoptivsohn_Ibrahim_Pascha
Extrahierte Ortsnamen: Hydra Spezzia Epidauros Westeuropa Athen Chios Westhellas Dramali_Pascha Griechenland Russland England